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Doris Dörrie stellt vor: Naturlyrik von Mary Oliver

Natur aufmerksam zu beobachten, zu beschreiben und in ergreifende Gedichte zu fassen – das war zugleich Talent und Leidenschaft der US-amerikanischen Dichterin Mary Oliver. Eine persönliche Auswahl aus ihrem Werk ist nun erstmals auch auf Deutsch in Buchform erschienen. Im Vorwort des Lyrikbandes Sag mir, was hast du vor mit deinem wilden, kostbaren Leben schreibt Autorin und Filmregisseurin Doris Dörrie über ihre erste Begegnung mit der Dichtkunst von Mary Oliver und verrät uns ihre drei Lieblingsgedichte.

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In Erinnerung an Jean-Jacques Sempé

Vor wenigen Tagen ist Jean-Jacques Sempé gestorben. Heute, an seinem runden 90. Geburtstag, denken wir ganz besonders an den einzigartigen französischen Künstler, der seit 1959 das Verlagsprogramm geprägt hat. Was wäre der Diogenes Verlag ohne Sempé?

Foto: © Lian Hong / Opale

Neben dem federleichten Malen mit Tusche und Aquarell hat Jean-Jacques Sempé zudem mit René Goscinny die Kinderbuchserie Der kleine Nick herausgegeben und verschiedene Bücher von Patrick Süskind illustriert. Sein Stil ist unverkennbar: Anders als andere Karikaturist:innen nahm Sempé einen hohen Standpunkt ein, um seine winzigen Figuren in eine detaillierte Umgebung platzieren zu können und so die Pointe seiner feinfühligen Beobachtungen zu verstärken.
    Doch wer war der Mensch hinter diesen außergewöhnlichen Zeichnungen? Auf den Punkt gebracht hat es Jacques Réda, der im bald erscheinenden Band Endlich Ferien die Einleitung Der Mensch bei Sempé geschrieben hat. Und die wollen wir euch auf keinen Fall vorenthalten:

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100. Geburtstag von Françoise Gilot

Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag, Françoise Gilot!

Rebellin, Muse, Malerin. Für Pablo Picasso blieb sie ein Rätsel, und sie war die einzige Frau, die ihn verließ. Françoise Gilot, 1921 in Neuilly-sur-Seine geboren und Mutter von Paloma und Claude Picasso, feiert am heutigen 26.11.2021 ihren 100. Geburtstag. Françoise Gilots Bilder werden in Museen auf der ganzen Welt gezeigt (Museum of Modern Art, Musée Picasso in Antibes, Musée d’Art Moderne in Paris u. a.). Sie lebt und arbeitet abwechselnd in New York und Paris.Wir gratulieren Françoise Gilot ganz herzlich zu diesem besonderen Jubiläum!

Als sie 90 Jahre alt war, öffnete die Künstlerin dem Journalisten Malte Herwig die Türen ihrer Ateliers in New York City und Paris und sprach mit ihm über zentrale Fragen des Lebens: Worauf kommt es wirklich an? Daraus entstand ein Buch über die Kunst. Und über die Kunst eines erfüllten Lebens. Malte Herwigs Buch Françoise Gilot – Die Frau, die Nein sagt. Ihr Leben mit und ohne Picasso ist nun anlässlich des 100. Geburtstags bei Diogenes als Taschenbuch erschienen. Lesen Sie hier, wie Malte Herwig Françoise Gilot das erste Mal begegnet ist.

 

 

Foto: © Ana Lessing
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Das Vorwort zu den Tage- und Notizbüchern von Patricia Highsmith

»Die Möglichkeit zu erfahren, wie Patricia Highsmith sich selbst sah.« Anna von Planta

Endlich sind sie da: Die sehnsüchtig erwarteten Tage- und Noitzbücher von Patricia Highsmith. Aus 18 Tage- und 38 Notizbüchern, 8000 Seiten persönlicher Aufzeichnungen von Patricia Highsmith, haben Herausgeberin Anna von Planta und ihr Team eine Weltneuheit publiziert. Wie der Weg zum Buch aussah und worin die Herausforderungen der Neuerscheinung liegen, erklärt Anna von Planta im hier veröffentlichten Vorwort:

 

 

Foto: © Ruth Bernhard
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100 Jahre Dürrenmatt 2021. Daniel Kehlmann zum ›Stoffe-Projekt‹.

Das Stoffe-Projekt ist Friedrich Dürrenmatts großes Spätwerk. Darin verwebt er autobiographische mit philosophischen und fiktionalen Texten und Textfragmenten zu einer ganz eigenen Prosaform. Bestsellerautor Daniel Kehlmann zählt zu den Dürrenmatt-Bewunderern und berichtet in seinem Vorwort zu dem editorischen Großprojekt von seiner Faszination. »Friedrich Dürrenmatts Blick war von Anfang an aufs Große, aufs Ganze, auf die Welt gerichtet, der Begriff ›Weltliteratur‹ ist selten so passend wie bei ihm.«

Das unmögliche Buch: Über Dürrenmatts Stoffe.
Auszug aus dem Vorwort von Daniel Kehlmann.

»[...] Und dann las ich die Stoffe und geriet völlig in ihren Bann. Was Dürrenmatt hier unternommen hatte, stand quer zu allem, was zu Beginn der neunziger Jahre in der deutschen Literatur in Mode oder üblich war. Das hier war so radikal, dass – die Besprechungen von damals zeigen es – die meisten Kritiker nicht einmal erkennen konnten, dass es radikal war; sie standen vor einem Gebirge und beschwerten sich darüber, dass sie keinen Hügel, mit anderen Worten: keinen Roman, fanden. Die Stoffe sind vielleicht der schrägste und eigentümlichste Rechenschaftsbericht, den es in der deutschsprachigen Literatur je gegeben hat: ein Porträt des Künstlers als junger Mann, eingefasst in ein letztlich unmögliches Buch – ein Buch nämlich, das erzählt, was sein Autor nicht zu erzählen vermocht zu haben behauptet, also seine ›ungeschriebenen Stoffe‹: ein Buch, in dem steht, was angeblich nicht aufgeschrieben wurde.

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Eine aktuelle Botschaft

»Das Boot ist voll!« – Dieser Satz wurde während des Zweiten Weltkriegs von vielen Schweizern im Munde geführt. Heute hört man ihn wieder vermehrt. Der Journalist und Schriftsteller Alfred A. Häsler setzte sich 1967 als einer der Ersten kritisch mit der Schweizer Flüchtlingspolitik auseinander und öffnete in seinem gleichnamigen Buch einer breiten Öffentlichkeit die Augen über dieses dunkle Kapitel der Schweizer Geschichte. Ein Auszug aus dem Vorwort von Roger de Weck.

Szene aus der Verfilmung von ›Das Boot ist voll‹ von Markus Imhoof (Schweiz/BRD/Österreich 1981).
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